Der Abend vor dem Weihnachtsfest ist der Heilige Abend, umgangssprachlich Heiligabend, und wird am 24. Dezember gefeiert. Der Heiligabend ist der letzte Tag der Adventszeit an dem in Deutschland und in anderen Ländern wie Österreich und Schweiz traditionell die Bescherung stattfindet. Die Nacht vom 24. auf den 25. Dezember wird als Heilige Nacht oder Christnacht bezeichnet.
Der Heilige Abend bezeichnet die Geburt Jesu-Christi und ist der Beginn des Weihnachtsfestes.
Traditionell findet die Weihnachtsfeier im engen Familienkreis statt, zunächst erfolgt die Bescherung und dann das gemeinsame Essen. Übliche Weihnachtsgerichte zu Heiligabend sind Gans, Ente oder Karpfen aber auch einfache Gerichte wie Kartoffelsalat mit Würstchen. Am Abend besuchen viele Familien einen Gottesdienst, die Christmette, in dem die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas Evangelium im Mittelpunkt steht. Traditionell beginnt die Christmette um Mitternacht, da es sich ursprünglich um eine Nachtwache handelt. In vielen Pfarrgemeinden wurde die Christmette in die späten Abendstunden vorgeschoben und beginnt um 22 oder 23 Uhr. Bereits am Nachmittag finden in vielen Kirchen Christvesper, Krippenspiele oder Kinderchristmetten statt. Die Gottesdienste zu Heiligabend gehören in allen christlichen Konfessionen zu den am besten besuchten im ganzen Jahr, da auch viele Nicht- Kirchgänger diese Gottesdienste besuchen.
An Heiligabend erscheint in Rom der Heilige Vater, der Papst, um Punkt 18 Uhr am Fenster seiner Privatzimmer und zündet eine Kerze an. Das "Lumen de la Pace" wird während der Vorweihnachtszeit in der Geburtsgrotte Jesu Christi entzündet, dieses "Licht des Friedens" wird dann in Laternen weitergereicht. Auch in Deutschland ist es Brauch zu Heiligabend eine Kerze ins Fenster zu stellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Familien vor allem an die noch nicht heimgekehrten Kriegsgefangenen gedacht und während 60er Jahren ihre Solidarität mit den Ostdeutschland lebenden Menschen bekundet.
Heilig-Abend ist kein gesetzlicher Feiertag in Deutschland, gehört jedoch zu den s.g. stillen Tagen.